ISaR Projekt

Inclusive Services and Rehabilitation

Virtuelles Kompetenzzentrum zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit einer Sehbeeinträchtigung

Mitmachen

Kooperationen
Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW
Lea Tests
Pro Vision
Provikit-App
Förderer
Technische Universität Dortmund
Heidehof-Stiftung

Sportart Rudern

Beim Rudern handelt es sich um eine integrative Sportart. Sportler können im Zweier, Vierer oder Achter rudern. In einem Boot, in dem eine Person oder mehrere Personen mit Sehbeeinträchtigung mitrudern, gibt es einen sehenden Lotsen. Mittlerweile haben sich viele Rudervereine etabliert, in denen inklusiv Sport getrieben wird.

Der Sehsinn wird für das Erlernen der Bewegungsabfolge nicht benötigt. Auch Sehende rudern mit dem Rücken zum Ziel und haben in vielen Bootsklassen einen Steuermann an Bord. Ein Mensch der blind ist und mit dem Rudersport beginnt tastet zunächst das Boot am Ufer ab. Danach kann das Boot zu Wasser gelassen werden. Zur Orientierung werden die Rudergriffe taktil markiert, um die Lager der Ruder um die Achsen zu erfühlen.

Rudern bietet als Sportart neben dem Mannschaftserlebnis vor allem das Naturerleben. Rudern vereint eine ganzkörperliche Belastung mit äußerst geringem Verletzungspotential.

Seite des deutschen Ruderverbandes

Rudern für Menschen mit Blindheit

Rudern als inklusives Sportangebot

Ruderverein Zinfandel

Oldenburger Ruderverein

Blind Rudern auf der Mosel

Blinden- und Sehbehindertenwassersportgemeinschaft Moers e. V.

Deutscher Olympischer Sportbund

Rudern für Menschen mit Sehschädigung

Warum Rudern für Menschen mit Sehschädigung?

Zeitungaartikel über das Rudern für Menschen mit einer Sehschädigung

1. Erfahrungsbericht zur Sportart Rudern

Ich habe irgendwann einmal vom Blindenwassersport gehört und wollte gerne mal testen, wie viel Spaß ich am Paddeln und Rudern habe! Dann habe ich mich bei diesem Verein angemeldet. Zum Vereinstreffen fahre ich selten mit dem Bus. Meistens fahre ich mit dem Taxi oder werde mitgenommen!

Das erste Mal im Ruderboot war für mich sehr spannend. Ich habe gedacht, je mehr ich mich bewege, umso schneller fährt das Boot mit mir! So hab ich eigentlich viel zu viel geruckelt und geschaukelt! Da kamen wir dann natürlich nicht so schnell auf Touren!

Zwischen Kajak und Ruderboot gibt es einen Unterschied. Das Ruderboot ist viel größer und die Technik des Ruderns ist eine ganz andere. Ich finde, beim Paddeln ist die Bewegung ganz anders! Ich fahre lieber im Kajak / Paddelboot! Mit dem Paddelboot kommt man schneller voran und man merkt noch intensiver, wie man durch das Wasser gleitet! Im Paddelboot ist das mit der überflüssigen Bewegung noch deutlicher zu spüren, denn je mehr ich mich bewege, (vom Paddeln abgesehen,)um so mehr schaukelt das Paddelboot!

Ich finde, das Rudern ist ein Sport, der mehr Freude und Spaß zusammen mit Sehenden macht. Außerdem finde ich ist es schwierig für einen Blinden, die Orientierung auf dem Wasser zu haben, denn man ist ja nicht alleine unterwegs!

Meistens sind Sehende am Steg, die uns beim Einsteigen behilflich sind. Ob der Blinde oder der Steuermann zuerst ins Boot steigt, ist eigentlich egal. Hauptsache ist, dass man beim Einsteigen nicht herum zappelt und sich vorsichtig auf die Ruderbank setzt. Sobald das Boot zum Ablegen klar ist und alle, die mitfahren möchten, drin sind, gibt der Steuermann das Kommando, dass es jetzt los gehen kann.

Bis man dann richtig auf der Strecke ist, sagt der Steuermann, ob man mit beiden, dem rechten oder dem linken Ruder rudern muss, damit man nicht in die Uferböschung rudert. Es gibt auch eine Paddeltechnik! Für mich als Blinde war es am Anfang schwierig, das Paddel richtig zu drehen. Unser Trainer, Walter, hat es sehr gut verstanden, mir mit viel Geduld die Paddeltechnik beizubringen.

Es ist total wichtig, dass man beim Paddeln das Paddel kräftig von hinten nach vorne durch das Wasser zieht, damit das Boot in Fahrt kommt! Und das Paddel muss richtig in der Hand liegen! Gekentert bin ich bis jetzt noch nicht und ich bin schon seit 38 Jahren dabei! Ich denke schon, dass es eine Möglichkeit gibt, das Ufer zu finden, wenn man kentert, möchte es aber lieber nicht persönlich erleben! Das Miteinander und die Geselligkeit bereitet mir Freude daran, diese Sportart gemeinsam mit Sehenden auszuüben. Schön ist es auch, dass ich durchs Paddeln und Rudern das Gefühl genießen kann, über einen Fluss oder See zu fahren! Manchmal erzähle ich sehr gerne den Sehenden, welche Eindrücke ich beim Hören habe, wenn ich im Boot über das Wasser gleite. Was man gut können muss, wenn man die Sportart Rudern ausübt? Keine Angst vor eventuellem Schaukeln des Paddel- oder Ruderbootes haben! Man sollte nicht ganz ungelenkig sein!

Ein wenig Geduld ist auch erforderlich, bis man die Paddel- und Rudertechnik für sich verinnerlicht hat! Und, natürlich total wichtig!!! Vertrauen auf den Steuermann! 

(Ida für das ISaR-Projekt 2014)